Die verfluchte Prinzessin

Der Teufel will die aufkeimende Liebe zwischen Irene und Ulrich vernichten und verfliucht die Prinzessin deswegen. In der ursprünglichen Sage sieht es so aus, als würde die arme Prinzessin nie erlöst werden. Doch zum Glück gibt es ja Kurt!

Die Fee auf der Waldsteinschüssel

Ein Ritter des Roten Schlosses am Waldstein hatte eine ausnehmend schöne Tochter. Und diese hätte der Teufel nur gar zu gerne besessen, um mit ihr die Menschen zu betrügen. immer wenn der fromme Burgherr abwesend war, kam der Teufel in Gestalt eines jungen Jägers zu ihr. Um sie zu betören erzählte er ihr allerlei schöne Geschichten. Auch versprach er ihr ein Leben herrlich und in Freuden, wenn sie ihm nur folgen wollte. Doch sie schickte ihn jedes Mal bald wieder weg, da sie nur ihren Eltern gehorsam sein wollte. Und sie einfach zu entführen oder ihr sonst ein Leid anzutun, das wagte er nicht. Denn in ihrem Zimmer befand sich an der Wand ein großes Kruzifix.

 

 

 
 

Über seinen Misserfolg wurde der Teufel sehr ergrimmt. Und er sann auf einen Ausweg. An einem warmen Walpurgistag war es. Da saß das Burgfräulein auf ihrem Lieblingsplatz, oben auf dem sonnigen Schüsselfelsen. Da kam der Teufel wieder zu ihr und bedrängte sie mehr als je, sich ihm zu verschreiben. Er versprach, dass ihr allein alle Reichtümer gehören sollten, die im Gewölbe der Felsen um die Schüssel verwahrt seien. Und er bot ihr den Zauberschlüssel zur Tür des Gewölbes an; einen Schlüssel, der jeden, der ihn auch nur berührt, zu einem Geist verwandelt. Vielleicht aus Neugier auf diese geheimnisvolle Versprechung, vielleicht aber auch nur, um den aufdringlichen Gesellen endlich loszuwerden, griff sie nach dem Schlüssel. Und augenblicklich durchströmte sie eine unheimliche Kraft und sie wurde in einen Geist, in eine Bergfee verwandelt.

Seitdem sitzt sie so manches Mal in der Mitternachtsstunde ganz oben auf der Schüssel. Und wer genau hinsieht, kann deutlich erkennen, wie sie weinend den Unglücksschlüssel weit von sich hält.

 

 

   

Es heißt: Nur ein furchtloser Bursche, ein ehrsamer Christenmensch, könne sie aus ihrem Bann erlösen. Er sollte dazu in einer Walpurgisnacht den Schüsselfelsen erklimmen. Und dort oben müsste er ihr den Unglücksschlüssel aus der Hand reißen und umgehend zwischen die Seiten einer Bibel legen. Damit hätte er dem Schlüssel seine geheimnisvolle Macht genommen, Menschen in Geister zu verwandeln. Das Burgfräulein sei so aus seinem Bann erlöst und er könne ohne Sorge mit ihm ein glückliches Leben führen. Und noch dazu noch käme der Schatz aus dem Schüsselfelsengewölbe. Denn dazu öffne ihm der Schlüssel in der Bibel jetzt gefahrlos die Türe.

Quelle: Historische Runde Sparneck